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Größte Bernstein-Blüte der Welt erforscht, 13.01.2023 Wissenschaftlerinnen vom Museum für Naturkunde Berlin und der Universität in Wien haben die größte bisher bekannte Bernstein-Blüte der Welt untersucht und die Ergebnisse ihrer Forschung in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht. Das Fossil, das zur Geowissenschaftlichen Sammlung der BGR in Berlin gehört, stammt aus der Region Kaliningrad an der Ostsee aus einer der weltweit größten Bernstein-Lagerstätten.
Die fast 3 cm große Blüte, die vor ca. 38-34 Millionen Jahren samt ihrer Pollen in Harz eingeschlossen und konserviert wurde, ist nach einer Mitteilung des Museums für Naturkunde Berlin etwa dreimal größer als die meisten bekannten Blüteneinschlüsse dieser Art. Bernstein erhält Einschlüsse von Pflanzen und Tieren über Jahrmillionen in unglaublicher Detailgenauigkeit, berichtet das Museum. Pflanzeneinschlüsse wie in diesem vor 150 Jahren entdeckten Baltischen Bernstein seien besonders selten. Die Ergebnisse der Forschung von Dr. Eva-Maria Sadowski (Museum für Naturkunde Berlin) und Dr. Christa-Charlotte Hofmann (Universität Wien) helfen, die Pflanzenwelt des Baltischen Bernsteinwaldes weiter zu entschlüsseln, Rückschlüsse auf das Klima vergangener Zeiten zu ziehen und den Wandel der Wälder in der Erdgeschichte nachzuvollziehen. Anhand der Pollen sowie einiger Blütenmerkmale konnten die beiden Wissenschaftlerinnen das Fossil dem asiatischen Vertreter der Gattung Symplocos aus der Familie der Symplocaceae zuordnen. Es ist der erste Fund dieser Pflanzengattung aus Baltischem Bernstein, so das Museum für Naturkunde Berlin in seiner Mitteilung. Die Pflanzenfamilie ist im englischen Sprachraum auch als „sweetleaf“ bekannt und umfasst nach Darstellung des Museums Sträucher und kleine Bäume, die vor 38-34 Millionen Jahren gemeinsam mit anderen Pflanzen, deren Nachfahren es heute nur noch in Ost- bzw. Südostasien gibt, im damals noch wärmeren und regenreicheren Europa heimisch waren.
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