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Pressemitteilung

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Hannover, 18.12.2012

Studien zur aktuellen Situation bei mineralischen und Energierohstoffen:
Kosten für Rohstoffversorgung steigen weiter

Eine sichere Versorgung mit Rohstoffen ist für den Technologiestandort Deutschland von zentraler Bedeutung. Der zunehmende Rohstoffhunger der aufstrebenden Schwellenländer – allen voran China –, große Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten und eine wachsende Zahl von handelsbeschränkenden Maßnahmen stellt die importabhängige deutsche Wirtschaft vor große Herausforderungen. Als zentrale Beratungsplattform unterstützt die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Wirtschaft und Politik mit den erforderlichen Rohstoffinformationen. Mit ihren neuen Studien „Rohstoffsituation Deutschland“ und „Energiestudie – Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen“ gibt die DERA jetzt einen Überblick über aktuelle Entwicklungen zu den Themen Verfügbarkeit von Rohstoffen, Verbrauch und Produktion.

„Deutschland ist auch weiterhin in hohem Maße auf Rohstoffimporte – und damit auf funktionierende Rohstoffmärkte angewiesen. Vor dem Hintergrund möglicher Lieferengpässe und großer Preisschwankungen erfordert die sichere Versorgung mit Rohstoffen einen langen Planungshorizont. Dies gilt insbesondere für die Energieträger Erdöl, Erdgas und Kohle sowie für Industriemetalle, die beispielsweise für Technologien zum Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig sind. Dazu zählen sowohl die Basismetalle Kupfer, Blei, Zink und Eisenerz als auch Hightechmetalle wie Gallium, Germanium und Indium. Hier müssen die Lieferketten bis in den primären Rohstoffsektor besser abgesichert werden“, erklärte Dr. Volker Steinbach, Leiter der Rohstoffabteilung der BGR, bei der Vorstellung der beiden neuen Studien heute in Hannover.

Zunehmend bedeutsamer wird die Nutzung heimischer Rohstoffe. Steinbach: „Deutschland verfügt durchaus über ein nennenswertes Rohstoffpotenzial – nicht nur im Primärbergbau, sondern auch im Recycling-Bereich. Beides leistet einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Rohstoffversorgung Deutschlands.“

Der aktuelle Rohstoffsituationsbericht weist für das Jahr 2011 in Deutschland eine Produktion von ca. 605 Millionen t mineralischer Rohstoffe (Steine, Erden, Industrieminerale), 191,3 Millionen t Braunkohle, Steinkohle und Erdöl sowie 13,0 Milliarden m³ Erdgas/Erdölgas und 7,9 Millionen m³ Torf aus. Dies entspricht einem Wert von insgesamt ca. 20,8 Milliarden Euro. Das sind 17,7 % mehr als im Jahr zuvor.

Die Eigenversorgung insbesondere bei Steinen und Erden ist ganz oder zu einem großen Teil sichergestellt. Dagegen bleibt die Deckung des Bedarfs bei den Metallrohstoffen, einzelnen Industriemineralen und den Energierohstoffen mit Ausnahme der Braunkohle weiterhin sehr stark von Importen abhängig. Während die Importmengen nahezu gleich geblieben sind, haben sich die Kosten um rund 25 Prozent erhöht. So hat Deutschland Energierohstoffe im Wert von rund 89 Milliarden Euro sowie mineralische Rohstoffe (Erze, Konzentrate, Metalle, Nichtmetalle) im Wert von 48,5 Milliarden Euro importiert.

Wichtigstes Ergebnis der neuen Energiestudie: Aus geologischer Sicht ist für keinen fossilen Energierohstoff eine kurzfristige Verknappung zu erwarten. Eine Erschöpfung ist in den nächsten Jahren – auch für Erdöl – auszuschließen. Auch bei den Energierohstoffen gilt: Generell müssen Lieferengpässe, verbunden mit Preissprüngen, zukünftig einkalkuliert werden. Wesentliche Ursache hierfür ist weniger die geologische Verfügbarkeit, als vielmehr mangelnde Investitionen, politisch-wirtschaftliche Krisen oder nicht absehbare Naturkatastrophen.

Trotz steigender Produktion sind die weltweiten Vorräte bei den Energierohstoffen gestiegen. Dies ist auf bessere Lagerstättenkenntnisse, zunehmende Explorationsaktivitäten und technologischen Fortschritt zurückzuführen.

Die nutzbaren Anteile nicht-konventioneller Potenziale sind durch technische Innovationen weiter angestiegen und verbessern die Versorgungssituation insbesondere beim Erdgas. Der Anteil der Erdgasressourcen aus nicht-konventionellen Vorkommen liegt derzeit weltweit bei rund 60 %. Gemessen am gewinnbaren Energiegehalt ist die Kohle bei den Reserven mit knapp 56 % und bei den Ressourcen mit fast 90 % weiterhin der Energierohstoff mit dem größten Potenzial.

Der Rohstoffsituationsbericht ist eine Gesamtdarstellung der Situation der nichterneuerbaren Rohstoffe für Deutschland. Er enthält Zahlen und Fakten, die die Rohstoffproduktion in Deutschland, den Außenhandel, die Preisentwicklung und den Verbrauch im Hinblick auf die Versorgungssituation Deutschlands mit mineralischen und Energierohstoffen charakterisieren. Die Energiestudie analysiert jährlich weltweit die Vorratssituation und die Verfügbarkeit der fossilen Energieträger.

Weitere Informationen:
DERA Rohstoffinformationen 13 (2012). Deutschland - Rohstoffsituation 2011
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/DERA_Rohstoffinformationen/rohstoffinformationen-13.html

DERA Rohstoffinformationen 15 (2012). Energiestudie 2012 - Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/DERA_Rohstoffinformationen/rohstoffinformationen-15.html

Ansprechpartner:
Rohstoffsituationsbericht: Dr. Dieter Huy
Tel.: 0511 643 2390, E-Mail: mineralische-rohstoffe@bgr.de

Energiestudie: Dr. Harald Andruleit
Tel.: 0511 643 2512, E-Mail: energierohstoffe@bgr.de

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Tel.: 0511 643 2679, E-Mail: info@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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